Lasercutter 1×1

Am 31. August 2022 haben wir uns ein weiteres Mal im Makerspace im Libs getroffen, um gemeinsam zu lernen. Das Thema: Der Workflow, rund um den Lasercutter. Was kann so ein Lasercutter? Was muss ich beachten beim Schneiden? Wie kann ich dem Lasercutter klar machen, was ich schneiden möchte? An diesen und noch vielen anderen Fragen wurde getüftelt und ausprobiert. Wir arbeiten dazu mit einem Flux Beamo, den wir bei Educatec gekauft haben. Das Material kann dabei nicht grösser als A4 sein. Ein wenig mehr Fläche wäre toll, aber uns war es wichtig, dass er (einigermassen) gut transportiert werden kann.

Formen zeichnen mit vectr.com

Laserschneider benötigen Linien als Vorlage. Diese Linien werden dann mit mehr oder weniger Kraft und Geschwindigkeit mit dem Laserstrahl auf das Material gebracht. Langsam mit viel Kraft schneidet, schnell mit wenig Kraft graviert. Natürlich kann man auch beliebige Vektordateien herunterladen und diese schneiden oder gravieren. Zum Beispiel das Logo der PH Zürich:

PHZH Gravur auf Karton

Video der Gravur

Wir möchten jedoch unsere eigenen Entwürfe umsetzen. Thomas hat uns in die Welt der Vektorprogramme eingeführt. Wir nutzen dafür vectr.com. Diese werbefinanzierte Plattform läuft im Browser und bietet alles, was wir brauchen, um z.B. ein Namensschild zu zeichnen. In der Zwischenzeit hat Thomas einen OER Einstieg mit einigen Videos produziert. Zu finden unter https://wintablets.ch/vectr/

Wir zeichneten gemeinsam das Namensschild und widmeten uns dann der Bedienung von “Beam Studio”, das den Lasercutter steuert.

Lasercutter

Beam Studio Übersicht

In der Beam Studio Software konnten wir die svg Dateien importieren und die Parameter setzen. Für unsere 3mm Plexiglas haben sich zum Schneiden 55% Leistung und 5 mm/s Geschwindikeit als ganz gut erwiesen. Anschliessend kann der Lasercutter per Klick gestartet werden und die Designs wurden ausgeschnitten. Das nahm pro Design ca. 2 Minuten Zeit ein.
Unser Beamo kann Sperrholz bis 3mm gut schneiden. Acryl/Plexiglas bis 5mm geht auch super. Wir haben auch schon bis 10mm Acryl geschnitten, dann allerdings in 2-3 Durchgängen. Mehr als 5mm Holz ist vermutlich nicht möglich. Papier und Karton schneidet sich ebenfalls gut. Stadtzürcher Lehrpersonen können Material über SBMV beziehen. Wichtig ist, dass man nichts schneidet, was Chlor beinhaltet. Wer nicht sicher ist, googlet oder schaut z.B. bei https://www.lasercutteninderschule.ch/tipps.html vorbei.

Formen von Hand zeichnen und scannen

Ein Vektorprogramm zu benutzen kann schon eine rechte Hürde sein. Es gibt allerdings auch andere Möglichkeiten, um zu einem schneidbaren Design zu kommen. Beam Studio und andere Softwaren können Bilder “tracen”, dh. nachzeichnen und versuchen zu vektorisieren. Je nach Vorlage kann das sehr gut funktioneren, ist aber natürlich nicht auf den Milimeter genau. Wir benutzen eine Software, die es erlaubt, Zeichnungen auf Papier mittels webcam zu digitalisieren. Sie heisst “Planvec”, läuft nur auf Linux und wurde vom ETH Cybathlon Projekt entwickelt um in Schulen mit Schüler:innen schnell Protoypen aus Holz erstellen zu können.

Planvec mit Webcam-Scanner und Handzeichnung

Sehr schnell war der Kursnachmittag zu Ende und erste Unterrichtsideen nahmen Gestalt an. Verschiedene Lehrpersonen haben den Lasercutter seither weiter bearbeitet und sich mit Schüler:innen an Projekte gewagt. Diese werden wir in kommenden Posts im Detail vorstellen. Einige Links zum Thema haben wir auf einer Schabi-Seite gesammelt: https://www.schabi.ch/c/lasercutter

Schabi Seite zu Lasercutting