2. Beiratssitzung, 29. Juni 2022

UHRZEITTOPRAUM
13:30Begrüssung, Übersicht Projekt «Making im Unterricht» Plenum
13:45Themen für Breakout-Räume vorstellen, Einteilung in Gruppen,
Wechsel in Räume
Plenum
13:50 – 14:45Aufteilung in die folgenden Räume – zwei Runden à 20-25 Min: 1.Making im Naturwissenschaftlichen Unterricht 2.Pädagogischer Zugang zu Making 3.Making als Lernkultur 4.Making-Beratung  BreakOut-Räume / MIRO
14:15-14:20Pause (ca. 5 min)
14:45Making Impact: CfP MedienPädagogikPlenum
14:55Varia & Abschluss: Nächste Schritte, TerminePlenum

TOP 1
Übersicht Projekt «Making im Unterricht»

1.Januar: Eröffnungsanlass virtuell Link
2.Februar: Wahlmodul Making in der Ausbildung Primar Link
3.März: Grundlagen Making in der Weiterbildung (Kurs 1 & Kurs 2)
4.April/Juni: Unterrichtsbegleitungen Link 5.Mai: Projektwochen Biotinkering Link
6.Diverse Maker-Kurse (Informatiktage, STIU, Fachgruppentag, Schnuppertage,…) – Link
7.Prototyp Planungstool: FabLearn (WiP/ACM) & ITiCSE (Poster/folgt)

TOP 2
Diskussion in den Gruppenräumen

Raum 1: Making im Naturwissenschaftlichen Unterricht
Moderation: Manuela 

Fokus: Biologie – Im Spannungsfeld zwischen Experimentellem Forschen und Open Design / Verknüpfungen mit Informatik (Programmieren, KI)
Beispiele für Making-Aktivitäten:  –Instrumente zum Daten sammeln bauen –Biologische Phänomene nachbauen: Bewegung, Transport, Kommunikation & Interaktionen mit Umwelt

Ergebnisse aus der Diskussion:

Making im naturwissenschaftlichen Unterricht Worin liegt der Mehrwert?

  • Strukturen und Prinzipien in der Natur erkennen (einschl. mathematische) Simulation von Verläufen
  • Messbar(machung) – Was können wir messbar (und dadurch sichtbar) machen?
  • Biologische Mechanismen sichtbar machen – Was können wir von der Natur lernen (Bionics, Bioengineering)
  • Neue Massstäbe (Zoom in: Mikrsokop/ Timelaps)

Making lässt verschiedene Problemlösungen und (Lern)Stile zu «Die Welt ist komplexer als eine naturwissenschaftliche Disziplin allein» – Michael Pollak (hat einen Makerspace auf einem Bauernhof)
Making baut die Brücke zu Realword-Problemen (authentische Problemlösungen) – ermöglicht nachhaltiges Design (SDGs).
Didaktisierung des Ansatzes des Selber(machens).
Inhärente Interdisziplinarität: Kompetenzaufbau gemäss LP21: von der Problemstellung zur Lösung (Kreativität, Kommunikation, Problemlösung,…)
Im Spannungsfeld zwischen experimentellen Forschen und Open Design – Wann sprechen wir von einem Experiment und wann von Making?

(Theoretisch: )

  • Experiment: klares wissenschaftliches Vorgehen, wo die Natur gezielt manipuliert wird.
  • Making: Mehr in Richtung Mindset für kreatives Problemlösen

Raum 2: Pädagogischer Zugang zu Making
Moderation: Thomas 

Provokative Statements rund um Making:

  • Lustvolles Experimentieren vs. Qualitätsanspruch
    Oft werden in Makerspaces nutzlose Dinge produziert. Der Prozess ist dabei durchaus ein sehr intensives und vielschichtiges Lernfeld, aber das Produkt ist dann doch nicht so, dass man es stolz anziehen oder im Alltag nutzen würde. Nicht selten landet es im Abfalleimer? Aus Nachhaltigkeitssicht vertretbar?
  • Mehr Schein als Sein?
    In Pitches werden die entstandenen Prototypen effektvoll und unterhaltsam präsentiert. Oft bleibt aber der Eindruck von Klamauk und wenig ernsthafter Auseinandersetzung zurück. Ist das OK? Falls nicht, wie begegnet man dieser Tendenz?

Ergebnisse aus der Diskussion:

Folgende pädagogisch relevanten Aspekte von Making in Bezug auf Qualitätsmerkmale wurden diskutiert:

  • andere Fachbereiche (z.B. NMG, TTG) begegnen Making z.T. mit Skepsis. NMG-Fachpersonen befürchten, dass die wissenschaftliche Erkenntnis zu kurz kommt (und sich gedankliche Fehlkonzepte einschleichen). TTG-Fachpersonen bemängeln die Qualität des Endprodukts und vermissen die gezielte Aneignung der handwerklichen Grundtechniken.
  • Making steht vielerorts im Widerspruch zu einer herkömmlichen Lernkultur > Das Maker-Mindset muss erklärt (und gelebt) werden: Prozess im Zentrum, Fehlerkultur, Entwicklung eines Prototyps, …
  • Making braucht Zeit! Bis Lernende selbständig ihre eigen

Raum 3: Maker-Lernkultur im Unterricht
Moderation: Bernadette 

Beobachtungen aus den Durchführungen

  • Trojaner für eine neue Lernkultur oder konstruktionistisches Feigenblatt? 
    Wir sehen aktuell tolle Umsetzungen der Lehrpersonen im Unterricht (sehr durchdacht, mit eigenen Unterlagen, selbst aufgebauten Makerspaces, Aufruf nach Materialsammlungen, etc….). Die Projekte umfassen jedoch jedes Mal nur 2-4 Stunden und sind in dem Sinne eher kurze “Blitzlichter”. Wie kann Making als ein nachhaltiges Konzept im Schulalltag integriert werden und nicht nur in Form von Projektwochen oder einer einmaligen Durchführung?  Wie verhindert man, dass die Maker Education in ein Stundengefäss ausgelagert wird und kaum Impact auf die restliche Lernkultur der Schule entfaltet?
  • Making als Möglichkeit der Inklusion oder Risiko der Exklusion?
    In Pilotprojekten sind ausschliesslich hochmotivierte Lernende zu sehen. Oft nehmen sie im Rahmen von Ferienkursen und Begabtenförderungsprojekten teil. Wie erreicht man mit Maker Education «schwächere» Lernende oder jene, welche eher «weniger technisch» interessiert sind? Wie stellt man sicher, dass sie nicht einfach im Schlepptau der Zugpferdchen «auch noch ein bisschen dabei sind»?

Ergebnisse aus der Diskussion:

Um Making als Lernkultur zu etablieren wurden unterschiedliche Lösungsansätze diskutiert, z.B.:

  • Making als Unterrichtsgefäss mit mehreren Lektionen einzuplanen bis hin zur schulweiten Implementation
  • -Einbindung aller Stakeholder (Schulbehörde, Eltern,..)
  • Zusammenarbeit Praktiker:innen und Lehrenden
  • Schulinterne Gefässe etablieren (z.B. Teamteaching, Communities,…)

Um möglichst alle SuS mit Making zu inspirieren wurden folgende Punkte notiert:

  • -Making nicht nur ausserschulisch anbieten sondern im regulären Unterricht.
  • niederschwellige Ausschreibungen (sozial Schwächere, Schulen ansprechen,…), diverse Angebote bewerben
  • Wirksamkeit und Selbstwirksamkeit ermöglichen z.B. durch Bürgerbüros und Bezüge zu nachhaltiger Entwicklung, Erfahrung machen, dass man Wirklichkeit positiv gestalten kann
  • Projekte, die Varianz in ihrer Schwierigkeit möglich machen sowie Relevanz der Projekte für individuelle SchülerInnen

Raum 4: Making-Beratungskonzepte für Schulen
Moderation: Tobias 

Wie können wir Schulen optimal unterstützen

  • Was brauchen Schulen an Unterstützung?
  • Was gibt es?
  • Wie könnte man ein Angebot gestalten?

Ergebnisse aus der Diskussion:

Folgende möglichen Kriterien für ein Beratungskonzept in Making wurden diskutiert

  • Wie entgegnen, dass LP Angst haben, mit Ihrem Stoff nicht durchzukommen? 4K vs Gymiprüfungsvorbereitung?
  • Prüfungen dahingehend ändern, dass man Performanz zeigen kann, nicht nur Wissensabfrage?
  • Viele Kompetenzen können in einem Makerspace gut erreicht werden, es wird allerdings beliebiger und weniger steuerbar. Wie geht man damit um?
  • Nur mit denen Starten, die möchten? Gar keine Vorgaben oder Zwang? Wie erleben dann andere, was Making sein kann, wenn ohne Zwang?
  • Wer macht alles Making? Soll Deutsch auch maken? In Richtung performatives Making zB.? Oder hat Deutsch andere Gefässe und Making bleibt auf den technischen Cluster beschränkt?
  • kontrovers: MI Lektionen nicht für Making benutzen, damit die wichtigen medienbildnerischen Themen wie Cybermobbing etc. nicht zu kurz kommen.
  • viele Schulen sind noch sehr am Anfang und mann weiss nicht, welche Makingformen sich an den Schulen etablieren werden. Dennoch sind die Modellschulen spannend für andere, da sie sehen, wie Dinge gelöst werden.
  • Übersichtliche Doku der Makingschulen wäre toll.

TOP 3:
Abschluss

  • Nächste Treffen: Präsenz: 29. Oktober 2022, PH Zürich (Herbsttagung)

Online:

  • 3. Beirats-Meeting: Mittwoch,5. April 2023 | 13.30 – 15Uhr
    Erfahrungen Vertiefungsmodule HS22, Entwicklung Vertiefungsmodule HS
  • 4. Beirats-Meeting: Dienstag12. September 2023 | 13.30 – 15Uhr
    Abschluss, finale Ergebnisse
  • Fachtagung September/ Ende Oktober 2023 (wahrscheinlich integriert in UNM)